Frühjahrswanderung Weg der Schweiz: von Flüelen nach Brunnen
- Tour: leichte Wanderung Nord-Südstrasse meistens am See entlang – ca. 6 Std. mehrheitlich flach, ein Anstieg ca. 400 Höhenmeter.
- Anforderung: durchschnittliche Kondition erforderlich.
- Für Hündeler: es gibt mehr als genügend Wasser und Freilauf – Bello wird sich freuen.
- Familie/Kinder: abwechslungsreicher Ausflug mit viel Gelegenheit zum Feuer machen, im See plantschen u.a. Die Strecke kann regelmässig unterbrochen werden. Nicht Kinderwagentauglich!
Trotz meteorologischem Frühling ist davon noch gar nichts zu spüren. Temperaturen und Wolkenstand zeigen da was anderes auf. Gerade noch hat mich eine Grippe erwischt (nein, keine Erkältung) und will mir auf diesem Wege nochmals eins auswischen, bevor die wärmen Tag endlich beginnen.
Aber die werden kommen, so sicher wie das Am… ähm, der Fisch an Land nach Luft schnappt. Genau vor einem Jahr wollte ich diesen Blog posten (der seither fast fixfertig geschrieben auf seine Veröffentlichung harrt), was ich nun hiermit nachhole:
«Die Wandersaison kann beginnen», das war das Motto für die Wanderung an diesem Wochenende Ende März 2012. Aber wohin? In den Alpen bzw. in der Höhe hatte es noch zu viel Schnee und bei diesen frühlingshaften Temperaturen wollten wir auch nicht zurück in die Kälte. Spontan entschlossen wir uns, einen Teil des «Weg der Schweiz» unter die Füsse zu nehmen. Aufgrund des Winterfahrplanes der Schiffe blieb eigentlich nur die Ostseite des Urnersees übrig, da man hier regelmässige Bus- und Zugverbindungen auch im März hat.
Das Auto haben wir am Bahnhof in Brunnen gelassen und sind von dort mit dem Zug (alle halbe Stunde) in nur wenigen Minuten in das ca. 12 km entfernte Flüelen kutschiert. Nun konnte die Wanderung bei herrlichem Wetter und besten Frühlingstemperaturen beginnen.
Start in Flüelen
Ein gemütlicher Start in Flüelen kann wie folgt aussehen: Zuerst das kleine Dörfchen in wenigen Minuten zu Fuss erkunden und anschliessend in einem der Restaurants bei Kaffee und Nussgipfel das Panorma in die Berge geniessen.
Weiter zum Glockenspiel / Tellskapelle
Danach gehts direkt am See entlang auf die Strecke Richtung Tellskapelle. Es ist ein auf und ab des Wanderweges, meistens idyllisch für sich alleine gelegen, ab und zu in Begleitung der Axenstrasse und gelegentlich auch auf der alten Strasse, die nicht mehr befahren werden darf (teilweise durch Tunnels und mit Steinschlaggitter geschützt), aber immer mit direktem Blick auf den See und die grandiose Aussicht. Bald erreichen wir die Tellskappelle mit dem grössten in der Schweiz gebauten Glockenspiel und würden gerne die Gelegenheit für ein erstes Pique-Nique und dösen an der Sonne nutzen. Leider sehen das die anderen Besucher nicht genau so und das andauernde Starten des Glockenspiels zwingt uns zur Flucht.
Idyllischer Abschnitt zwischen Tellskappelle und Sisikon
Genauso habe ich mir die gesamte Strecke eigentllich vorgestellt. Direkt am Wasser, ungestört vom Verkehrslärm, fantastischer Ausblick, Frühjahrstemperaturen und blauster Himmel. Einfach Perfekt!
Nach den 80 Stufen runter zur Tellskappelle führt ein lieblicher Wanderweg entlang des Sees nach Sisikon. Gemütlich, chillig, stressless. Was will man/n mehr. Sisikon selbst liegt etwas eingequetscht zwischen See und Hauptstrasse, liegt dafür aber auf der Sonnenseite und ist definitiv einen Kurzbesuch wert.
Jetzt wirds anstrengend – von Sisikon nach Morschach
Bis jetzt hatten wir es urgemütlich genommen. Noch kurz ein Mittags-Powernapping an der Sonne und dann mit Schrecken festgestellt, dass es schon späterer Mittag ist und noch nicht mal die Hälfte des Weges gemacht. Ab Sisikon führt der Weg weg vom See «steil aufwärts» ins Riemenstaldental. Und dieser Anstieg hat’s nach dem Spaziergang in der ersten Hälfte in sich. Gute 400 Höhenmeter sind zu erklimmen. Der Weg weisst teilweise noch Restschnee aus und es wird vor Steingeschlag gewarnt. Bald gelangen wir jedoch nach Morschach und gönnen uns mit der untergehenden Sonne eine warme Malzeit. Untergehende Sonne bedeutet, dass es schlagartig kühl wird. Ah ja, und auch dunkel 😉
Nur noch ein Katzensprung: Morschach nach Brunnen
Mit anheimgehender Nacht und vollem Bauch nehmen wir die letzte Etappe in Angriff. Ein kurzer Anstieg nochmals und dann geht es dem Bergrücken entlang durch den Wald hinunter dem Endziel entgegen, Brunnen. Gegenüber kann man das Rütli erkennen, blickt über den Urnersee und dominant leuchtet die Kirche von Seelisberg. Geschaft, und dies kann nur noch mit einer Coupe Danemark bei milden Temperaturen beendet werden.
Links:
- Restaurantbewertung: Casa Crusch, Ladir (CH)
- Schneeschuhwanderung in Adelboden – Elsigenalp