fit & munter

Bilderbuch Wanderwochenende im Bündnerland

Leute, war das ein sonniges, «tiefblauiges» Wochenende. Wir haben uns dieses so richtig vergoldet und ein Genuss-Wanderweekend daraus gemacht. Komfortables übernachten haben sich mit anstrengender Wanderung, kleineren Kletterpartien und leckerem Essen einen Schlagabtausch geboten. Das die Sonne zwei Tage lange vom Himmel lachte, topte natürlich alles.

Nun aber schön der Reihe nach:

  • Tour: landschaftlich super-schöne Steinlandschaft für Wanderer, die mehr als T3 mögen. Rundtour, die am zweiten Tag wieder beim Startpunkt endet.
  • Anforderung: gute Kondition und Trittsicherheit erforderlich. Kleinere Krackselstellen auf der Route.
  • Höhenmeter: 1. Tag 760 m rauf; 370 m runter. 2. Tag: 470 m rauf; 1’140 m runter. (ca.-Angaben)
  • Für Hündeler: Bello muss schon ein wahrer Klettermaxe sein, um hier mitzuhalten. Spätestens über die Fuorcla Suvretta würde ich dies meinem Hund nicht mehr zumuten. Alternativ-Routen gibt es.
  • Details zur Tour, Höhenprofil, GPX-Datei als Download etc.: https://www.komoot.de/tour/6595629?ref=wtd

Anfahrt am Vorabend auf den Julierpass

Damit wir am Morgen länger schlafen, gut Frühstücken und uns die lange Anfahrt ersparen können, haben wir direkt am Startpunkt auf dem Julierpass genächtigt. Das Ospizio La Veduta liegt genau richtig. Um 23h sind wir im Hotel angekommen und konnten direkt in die bequemen Betten liegen. Nur leises Kuhglocken-Gebimmel begleitete uns in den Schlaf. Am nächsten Morgen gab es ein feines “z’Morgeässe” und vorher noch eine Dusche mit Aussicht in die wunderbare Bergwelt. Die Aussicht übrigens konnte auch «aus der Bergwelt zur Dusche hin» erfolgen. Eine witzige Sache.

Gletschersee von Vadret d'Agnel - Jenatschhütte

Julierpass -> Fuorcla d’Agnel -> Jenatschhütte

Fazit 1. Wandertag: super-schöne Tour, bei der unterwegs auch mal die Hände zur Hilfe benötigt werden (anspruchsvolle Bergwanderung T3). Nach dem Pass d’Agnel kann man/n die Füsse im weiter unten gelegenen Gletscherwasser abkühlen und die Seele baumeln lassen. Wenn das Wetter stimmt ist man im Himmel 😉
Karten, Höhenprofil und mehr auf meinem Komoot-Konto – hier klicken!

Im Hotel ausgecheckt und die komfortableren Mitbringsel wieder im Auto verstaut, ging es direkt vor dem Hotel los auf die Wanderstrecke. Die als rot/weiss markierte Strecke zur höchstgelegenen SAC-Hütte Graubündens Chammana Jenatsch (Jenatschhütte) wurde mit 3,5 Stunden Wanderzeit ausgeschildert. Wir hatten gut und gerne das Doppelte benötigt. Natürlich sind wir nicht mit «Gring ache und dürre» durch diese schöne Bergwelt gedüst, sondern haben uns wirklich Zeit genommen. Aus dem geplanten Powernap am See direkt neben dem Gletscherbach von Vadret d’Agnel wurde eine laaaange Schlafpause. Ausser dem Rauschen des Bachs, nur blauer Himmel, keinen Zeitdruck und weit und breit kein Mensch. Wunderbar!

Gut eine Stunde vor dem Abendessen konnten wir unsere luxuriöse Arven-Suite in der Jenatschhütte beziehen. Luxus pur ausserhalb des Massenschlags. Die Gastgeber Fridolin und Claudia haben die Hütte und die Gäste bestens im Griff, alles funktioniert wunderbar, ist blitz-sauber und so kann man der Jenatschhütte nur die beste Bewertung abgeben.

Jenatschhütte SAC -> Cum. da Bever -> Fuorcla Suvretta -> Lej Suvretta -> Champfèr

Fazit 2. Wandertag: anspruchsvolle T3-Wanderung mit viel Geröll beim Passübergang. Beim Abstieg geht es ohne die Hände gar nicht – zwei/drei tricky Stellen mit leichtem Klettereinsatz.

Karten, Höhenprofil und mehr auf meinem Komoot-Konto – hier klicken!

Am nächsten Tag konnten wir nochmals unsere Vorliebe für schwierigeres Gelände voll auskosten. Ab der Jenatschhütte geht es zuerst abwärts, damit man kurz danach einen deftigen Aufstieg mit Schlussspurt im Geröllhang hinlegen darf. Da es um 9h morgens trotz der Höhe von gegen 2700 m schon ziemlich warm warm, hörten wir auch einige Steinschläge in der Nähe. Uiii, da heisst es Gas geben und rasch aus der Gefahrenzone verschwinden. Bis zum Passübergang Suvrette trafen wir keine Menschenseele. Danach geht es durch die Steinwüste abwärts, wobei es einige Stellen hat, bei denen Hände, Füsse und Fudi zur Hilfe genommen werden müssen. Wer hier unachtsam ist, bei dem ist ein Sturz mit möglichen schlimmen Folgen vorprogrammiert. Und genau das ist mir kurz vor dem Lej Suvretta, also bereits in fast sicheren Gewässern, passiert: kurz nicht aufgepasst und ohne Umwege via sich unter der Wandersohle rollendem Stein direkt auf beide Knie geknallt. Der Schmerz lässt grüssen. Ein Andenken an das Wanderweekend hatte ich jedenfalls jetzt.

Kurz vor dem Lej Suvretta gibt es ein paar kleinere Seelein, bei denen man ohne die Menschenmassen vom Suvretta Pass alleine abhängen kann. Ab Lej Suvretta nach Champfèr ist es dann im Vergleich nur noch ein Spaziergang, der jedoch mächtig abwärts geht. In Champfèr konnten wir dann just den letzten Bus zurück auf den Julierpass nehmen.

Links:

Geo Admin Swiss Topo Karten

Link zur Jenatschhütte

Link zum Ospizio La Veduta

 

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *