fit & munter

Chevrolet Volt Elektrofahrzeug im Alltag

Chevrolet Volt Innenausstattung

 

 

 

 

 

(Chevrolet Suisse hat uns freundlicherweise dieses Fahrzeug für eine gewisse Zeitdauer als Testfahrzeug für den «Taxibetrieb Airport-Taxiservice Basel» zur Verfügung gestellt. Hier beschreibe ich jedoch meine ersten Eindrücke als Privatfahrer.)

Februar 2014:

Abgesehen von dem zusätzlichen elektronischen Firlefanz, welcher sich teilweise erst nach einem kurzen Studium des Betriebshandbuches erschliesst, fühlt man sich vom ersten Moment an wohl im Volt. Wer privat eher ein älteres Fahrzeug fährt dem fällt sofort auf, dass die Sichtbarkeit nach hinten gewöhnungsbedürftig ist. Man/n sieht nämlich fast gar nix und muss sich auf die Rückfahrkamera oder ein gutes Gefühl bzw. Erfahrung verlassen. Nun ja, dieses Übel haben heute leider viele neue Autos.So gut wie null Sicht nach hinten. Eine Rückfahrtkamera soll es richten. Chevrolet Volt.

Also weiter, wer den blauen Powerknopf drückt (Fernbedienung bzw. Zündschlüssel bleibt im Hosensack) wird freundlich darauf hingewiesen, zuerst die Bremse zu drücken. Geschrieben, getan und nach Aktivierung empfängt ein sphärischer Klang das Innere des Volts (Sound kann man abschalten). Das Informationsdisplay muss da zuerst mit wilder Animation beeindrucken.

Tja und nun wartet der Benzinfahrer, dass da was brummt und Geräusche von sich gibt. Nix da, an ein Elektrofahrzeug ohne Motorenlärm muss man sich zuerst kurz gewöhnen. Versprochen, das geht aber schnell.

Erstes Fazit:

Driver Information Center (DIC) des Chevrolet VoltAirport Taxiservice Basel Chevrolet VoltNach gerade mal knappen 40 Kilometern im Stadtbetrieb muss ich gestehen, das Fahrgefühl und die Ruhe gefallen mir. Als Smartphone- oder Tablet-User wird man auch kaum Probleme mit dem Driver Information Center (DIC) haben (analoge Rundinstrumente sucht man vergebens). Alles flischt und fluscht so schön und für den Statistik-Fan gibt es allerlei Daten abzulesen.

Nicht so gut finde ich die Übersichtlichkeit nach hinten und die A-Säule sowie dem raschen Abfallen des Batterieladestandes. Dazu aber ein anderes mal.

Ich werde nun in gelegentlich für eine kurze Zeit meine Erfahrungen als Privatfahrer mit dem Chevrolet Volt updaten.

Eine Woche später:

Nun fahre ich bereits seit einer Woche mit diesem unkomplizierten Gefährt primär im Stadtgebiet. Nebst dem Elektroantrieb hat der Volt natürlich seine natürlichen Stärken und Schwächen als Auto. Bemerkenswert, wie mir an diesem kalten Morgen die Abgasschwaden der anderen Fahrzeugen aufgefallen sind. Bei meinem Volt blieb hinten alles sauber.

In Ermangelung eine Ladestation direkt vor meinem Haus habe ich den Volt via Stromkabel aufgeladen. Dem Auto liegt ein Ladegerät bei, mit welchem man den herkömmlichen 230 V Heim-Stromanschluss verwenden kann. Dabei habe ich mehrere Stromkabel aneinander gesteckt, diese abenteuerlich durch das Treppenhaus via Kellerfenster bis zum Volt gezogen. Ladekabel in den Volt gesteckt und ein kurzes Signal sowie ein grünes Licht hinter der Frontscheibe signalisieren den Aufladeprozess. Dieser dauert dann auch mal ne ganze Nacht hindurch. Das Kabel kann nicht abgezogen werden, da es bei geschlossenem Fahrzeug mit einem Alarm gesichert ist.

Was ist mir noch so aufgefallen:

Positiv

  • Ich habe mich mittlerweile schon sehr an das Fahrzeug gewöhnt. Bedienelemente und Fahrdynamik sind mir nun recht vertraut. Teilweise ist es immer noch etwas ungewohnt, dass man/n keine Motorengeräusche hört.
  • An der Ladestation: Airport Taxiservice Basel Chevrolet Volt Fahrzeug in grau.Mein Wissen um die Ladestationen in der Gegend hat sich erweitert und mittlerweile weiss ich, dass es unzählige (noch) kostenlose Stromdosen zum andocken gibt. Hierzu findet man ebenfalls informative Webseiten wie lemnet.org oder auch Apps wie ChargeMap oder PlugSurfing.

Mängel:

  • Hat es geregnet, sammelt sich die Nässe auf der flach abfallenden Heckklappe. Bei öffnen tropft das Wasser links und rechts runter und zwar leider nicht nur neben das Auto, sondern auch in der Kofferraum. Offene Heckklappe des Chevrolet Volt - bei Nässe läuft das Wasser seitlich hinein.
  • Die liebe Rundumsicht: ich hab mich immer noch nicht daran gewöhnt. Wegen der Platzierung eines Navigerätes in der Mitte des Frontfensters wird vom Gesetzgeber so ein Theater gemacht, aber dass man im Volt kaum Rundumsicht hat, scheint die Zulassungs-«Experten» nicht zu stören.
  • Zweimal hat die Alarmanlage so-mir-nichts-dir-nichts los geheult. Mir ist bis heute nicht ganz klar, was die Ursache sein könnte (Nachtrag: im geschlossenen Auto sass mein sich bewegender Hund, der vermutlich den Alarm ausgelöst hat).
  • Der Frontschutzlappen ist zu tief angelegt. Dieser touchiert bei kleinen Unebenheiten regelmässig den Boden.
  • Die Kopf- und Beinfreiheit ist generell eingeschränkt. Grössere Personen fühlen sich von oben und seitlich eingeengt.
  • Kleines Detail, grosser Ärger: es gibt keinen Haltegriff im Dach/an der Türe auf der Beifahrerseite.
  • Als Taxi ist das Fahrzeug nur sehr bedingt tauglich, weil die Reichweite sehr knapp ist und sich die Fahrgäste regelmässig beim Einsteigen hinten den Kopf anschlagen, weil das Dach abgesenkt ist.

Bemerkenswert:

  • Um Strom zu sparen empfiehlt das Handbuch, die Heizung nur spärlich in Betrieb zu setzen. Je nach Aussentemperaturen setzt sich jedoch automatisch die Sitzheizung in Gang. Im Elektrobetrieb benötigt die Heizung gute 7 Kilometer (Aussentemperatur ca. 6 Grad), bis es langsam warm wird. Natürlich kann man auch den Power-Modus der Klimaanlage einschalten, dann geht es deutlich schneller, aber die Energiebilanz (auf dem Display) saust in den Keller.

Es geht weiter im März 2014:

Nun düse ich schon seit vier Wochen (fast) regelmässig mit dem Volt durch die Gegend und das Auto fühlt sich sehr vertraut an. Haupteinsatz ist eine durchschnittliche Fahrt ins Büro und zurück inklusive ein paar Umwege (weil sich das Fzg. im Taxibetrieb kaum bewährt, hat mir Airport Taxiservice das Fahrzeug quasi privat überlassen). Diese Pflicht meistert die Volt-Batterie(n) mit Bravour und die 60 Kilometer mit einer Batterieleistung reichen allemal. Bei meiner letzten Fahrt zum Autosalon (Basel – Genf und zurück ca. 500 km) habe ich die Energielieferanten des Volt bis auf 10 km Batteriereserve gänzlich ausgeschöpft. Sobald der Benzintank Richtung Reserve tendiert, warnt das Display-Panel und gibt automatische die nächsten Tankstellen im näheren Umkreis an. Praktisch. Jedoch kann einem das andauernde Warn-Gebimmel dann doch auf die Nerven gehen.

Was ist mir sonst noch so aufgefallen?

Der Volt ist kein Auto für Hundebesitzer! Warum nicht?
1.) Sollte es sich Bello auf dem Rücksitz bequem machen wollen, geht das leider nicht, weil a) das Kunstleder sehr rutschig ist und b) die Sitzflächen sich stark zur Rückenlehne neigen, was den armen Hund ständig nach hinten kippen lässt und c) hinten nur zwei getrennte Sitze zur Verfügung stehen, was es  einem grösseren Hund verunmöglicht, sich hinzulegen. Ach ja und d) müsste der Hund ja angegurtet sein (das ist jetzt aber ein anderes Thema).
2.) Eine normale Hundebox findet unter dem flach abfallenden Heck keinen Platz.
3.) Die flache Carrosserie-Bauweise staut die Hitze enorm.

Fortsetzung im Juni 2014:

In drei Wochen muss die Sänfte wieder zurück an den Hersteller. Mittlerweile gab’s noch einen grösseren Ausflug ins Gebirge und da zeigten sich deutliche Schwächen ab. Sobald es steil bergauf geht, benötigt der Volt mehr Saft und der wird mittels Motor produziert. Das Motörchen kämpft hier deutlich gegen die Schwerkraft und Gewicht an. Der Verbrennungsmotors mit 1,4 Liter Hubraum röhrt wie ein Cinquecento und hat deutlich zu kämpfen. Im Drive-Modus «Gebirge» lädt sich die Batterie beim Downhillen hingegen wieder auf. Bei einer Bergabstrecke von gegen 40 km konnte ich die Batterie zu fast 2/3 laden. Netter Nebeneffekt.

Fazit:

– Der Chevrolet Volt wäre ideal für den Stadtverkehr, ist aber für ein Stadtauto deutlich zu gross und hat zu wenig Sitzplätze.

– Auf längeren Strecken, wofür der reine Batteriebetrieb nicht reicht, fährt sich das

– Der Elektroantrieb ist absolut überzeugend. Die Batterie dürfte jedoch gerne mehr als die ungefähren 60 km reichen und der 1400-hunderter Motor überzeugt nicht wirklich unter Volllast.

– An die Rundumsicht, wie bereits erwähnt, könnte ich mich nie gewöhnen. Dies alleine wäre schon ein Killer-Kriterium, den Volt nicht zu kaufen.

– Danke an Chevrolet Suisse für diese interessante Erfahrung. Als Gegenleistung musste ich nur meine Erfahrungen mit dem Fahrzeug rapportieren. 

 

Gerade aktuell erschienen:
Auto-Extra vom Migros Magazin: Elektroautos: Leserinnen und Leser haben aktuelle Elektromodelle getestet.

 

 

3 Gedanken zu “Chevrolet Volt Elektrofahrzeug im Alltag

  1. Pingback: Airport Taxi Basel » Chevrolet Volt Taxi in Basel im Alltagstest

  2. Maximilian

    Ich bin den Volt auch, imm Rahmen eines Test für die Tauglichkeit von verschiedenen eMobilien mit Hunden, probegefahren. Der Volt ist in unserem Test zwar gnadenlos durchgefallen, hat mir aber ansonsten gut gefallen.

     

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